Problemstellung

Die Stadt ist die Siedlungsform, in der die meisten Menschen leben. Das Bild der kompakten europäischen Stadt mit historischem Kern prägt die Wahrnehmung der Bevölkerung ebenso wie die politische und kulturelle Diskussion, wenngleich der historische Stadtkern nur mehr einen geringen Teil der Stadtfläche ausmacht.                   

Die Bevölkerung ist ins Umland abgewandert, gefolgt von Einzelhandel, Gewerbebetrieben, Freizeit- und Kultureinrichtungen sowie höheren Bildungsinstituten. Die als Suburbanisierung bezeichnete Entwicklung deutscher Städte wird mit dem Urban Sprawl in Amerika verglichen. Die Abwanderung hat zu weitreichenden Veränderungen im Verhältnis Stadt/ Umland geführt. Besonders eklatant ist die Verschiebung der Bevölkerungsgewichte zulasten der Kernstädte und zugunsten der hochverdichteten und verdichteten Umlandkreise. Ermöglicht wurde dies durch die infrastrukturelle Anbindung entfernt liegender Gebiete an die Zentren, verbunden mit einer weiten Verbreitung des Automobils.

Die Ursachen global voranschreitender Suburbanisierung sind ebenso vielfältig wie komplex. Nicht außer Acht gelassen werden dürfen die Implementierung politischer Leitbilder, gesellschaftliche Wertvorstellungen und Defizite im System räumlicher Planung.

Ob zwischen der Suburbanisierung und dem Urban Sprawl lediglich eine temporale Verschiebung liegt oder ob planerische, kulturelle und weitere Restriktionen eine Entwicklung wie in den USA nicht zulassen, ist Spekulation. Der Übergang von der Industrie- in die Informations- und Wissensgesellschaft erfordert in jedem Falle die Frage des Zusammenwirkens von Stadt und Umland in einem offen geführten Diskurs neu zu beantworten.

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